Wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten, Auberginen, Gurken oder auch Paprika sollten warm und hell (am Besten in ungedüngter Anzuchterde oder sog. "Jiffy"-Torfquelltöpfen, bei denen das spätere Pikieren der Jungpflanzen entfällt) bei ca. 18-25°C ausgesäht werden.

Damit die Erde feucht-aber keinesfalls nass-bleibt, deckt man die Anzuchtgefässe bis zur Keimung ab. Das Substrat darf auf keinen Fall längere Zeit nass sein, da sich sonst schnell Pilzkrankheiten einstellen können, die zum Absterben der Keimlinge führen können.

(Tomatensetzlinge in versch. Wuchsstadien)

Ausgepflanzt werden die Jungpflanzen erst, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Es ist ratsam, die Tomaten vorher langsam abzuhärten, kurz: Die Pflanzen tagsüber in`s Freie stellen und abends wieder einräumen.

Werden die Tomaten an einer geschützen, sonnigen Stelle ausgepflanzt, ist mit einer reichen Ernte zu rechnen-wichtig hierfür: Den Boden gut vorbereiten, am Besten mit Kompost (bereits seit den fünfziger Jahren bewirtschaften die Nonnen der Benediktinerinnenabtei in Fulda ihren Garten rein biologisch-eines der von ihnen selbst entwickelten Hilfsmitel: "Humofix" ein Mittel zur Behandlung von Kompost, damit dieser schnell und vollständig verkompostiert-erhältlich über die Webseite des Klosters: www.abtei-fulda.de) oder abgelagertem Pferdemist anreichern und regelmässig wässern. Auch während der Weiterkultur die Nährstoffversorgung nicht ausser Acht lassen. 

Giessen mit kaliumreicher Beinwelljauche (1kg frische Blätter oder 150gr getrocknete Blätter auf 10l Wasser-1:10 verdünnt) oder auch-besonders um kurzfristige Mangelerscheinungen schnell zu beheben-mit verdünnter Brennesseljauche (auch 1kg frische- oder 150 gr getrocknete Blätter auf 10l Wasser-1:10 oder als Blattdünger 1:20 verdünnt) ist zu empfehlen. Eine Überdüngung mit Brennesseljauche vermeiden, denn sie enthält einen hohen Anteil an Stickstoff. Dieser fördert zwar das Pflanzenwachstum (sie könnten sonst "ins Kraut schiessen"), aber für eine reiche Tomatenernte sind u.a. eher Gaben an Kalium notwendig.  

Die Tomaten vor Nässe schützen!!!

Diese ist für die vermehrte Verbreitung von Braun-und Krautfäule mitverantwortlich, einer Pilzerkrankung, die zu totalem Ernteausfall führen kann (Befallene Pflanzenteile nicht kompostieren, sondern vernichten). Wenn möglich, die Pflanzen überdachen und die unteren Blätter (wenn die Pflanzen gross genug sind) bis zu einer Höhe von etwa 50 cm entfernen. So werden sie beim Giessen nicht nass, und die Pflanzen werden besser durchlüftet. Auch sollten die Tomaten morgens gegossen werden, so können sie im Laufe des Tages wieder abtrocknen-dafür, falls möglich, angewärmtes Wasser benutzen.

Man kann bei Krankheits-oder Schädlingsbefall der Pflanzen zwar auf synthetische Mittel zurückgreifen, wer aber gesundes, aromatisches Gemüse aus dem eigenen Garten ernten will, der wird-falls überhaupt- so wenig wie möglich zur "chemischen Keule" greifen. Denn es gibt-mehr als genug-Alternativen hierfür. 

Zur Stärkung der Pflanzen kann zum Beispiel Schachtelhalmbrühe oder auch Zwiebelschalenaufguss genutzt werden. Auch das Bestäuben der Pflanzen mit Algenkalk oder Gesteinsmehl hilft gegen Krankheiten.

(Gesunde Sungoldtomate mit reifenden Früchten)

Die Gesundheit der Pflanzen insgesamt lässt sich mit vielen Mitteln unterstützen-eines davon ist die seit Jahrhunderten genutzte Mischkultur-eine Kombination von Pflanzen, die sich entweder gegenseitig vor Schädlingen schützen (wie z.B. Zwiebeln und Karotten), die Nützlinge anlocken oder, wie im Falle der Kapuzinerkresse, Schädlinge wie Blatt-und Blutläuse auf sich selbst ziehen und damit die Hauptkulturen schützen. Bei Tomaten hat sich z.B. die Unterpflanzung mit Studentenblumen, Ringelblumen, Zinien oder dem-nicht nur kulinarisch passenden-Basilikum, als wirksam gegen wurzelschädigende Nematoden erwiesen. Auch Lauch, Knoblauch, Salat, Sellerie oder Kohl sind einige gute Tomaten-Nachbarn. Nach neuesten Erkenntnissen sollen auch Karotten gut zu Tomaten passen (vielleicht hält ja der Duft der Tomatenpflanzen die Möhrenfliege ab-ganz so wie bei Zwiebeln).

Mehr zum Thema biologischer Pflanzenschutz finden sie auf der sehr empfehlenswerten Webseite von www.bio-gaertner.de, einer in`s Detail gehenden Liebhaber-Seite von Herrn Baake aus Friedberg.

Man sieht dieser Seite an, dass sie in jahrelanger Arbeit erstellt wurde und-mit Hilfe seines Sohnes-auf dem Laufenden gehalten wird! Gerade auch zum Thema Krankheiten und Pflanzenschutz finden sich hier hervorragende Informationen zur Diagnose und Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten!

Auch Marie-Luise Kreuter`s Buch: "Biologischer Pflanzenschutz-Naturgemässe Abwehr von Schädlingen und Krankheiten" liefert viele Ratschläge und Tipps. Frau Kreuter ist die Herausgeberin des Magazins "kraut & rüben".

Eine in England populäre, leider bereits verstorbene Gärtnerpersönlichkeit, die sich sehr um biologisches gärtnern (organic gardening) verdient machte, war der Fernsehgärtner der britischen Nation, Geoff Hamilton. Eines seiner lehrreichen Bücher sei in diesem Zusammenhang erwähnt: "The Living Garden".

Wem das Ansetzen von Pflanzenbrühen-oder jauchen zu mühsam ist, die Firma Neudorff (www.neudorff.de) bietet die unterschiedlichsten umweltvertäglichen Pflanzenstärkungs-und schutzmittel, z.B. Algan aus Braunalgen, Schachtelhalmextrakt, Gemüsestreumittel mit ätherischen Ölen usw... 

Konnten Krankheiten und Schädlinge bei den Tomatenpflanzen-vielleicht mit Nutzung der obigen Informationsquellen-verhindert oder geheilt werden, müssen die Pflanzen (ausser Buschtomaten) nur noch regelmässig entgeizt werden. Beim Entgeizen entfernt man die in den Blattachseln erscheinenden Triebe. Dies führt zu grösseren und besser entwickelten Tomaten, da die Nährstoffe nicht in Nebentrieben verloren gehen, sondern den Früchten zu Gute kommen.

 

(Sungold F1-Cocktailtomate)

Und dann kann es heissen: Auf zur Ernte!

 

 

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